Jeder kennt die Bilder von Dolmetscher in kleinen Kabinen bei Konferenzen oder Dolmetscher die dem Sprechenden ins Ohr flüstern. Aber wie viele kennen den wahren Aufwand der hinter dieser Disziplin steckt? Das Simultandolmetschen gilt als die schwerste Art des Dolmetschens, aber was macht diese Art der Übersetzung so besonders und welche unterschiedlichen Varianten gibt es?

Was ist das Besondere an Simultandolmetschen?

Das Simultandolmetschen gilt als Königsdisziplin in der Übersetzungsbranche, denn die Dolmetscher müssen hören, verstehen, übersetzen und sprechen und das alles in Echtzeit. Am erfolgreichsten sind diese Multitaskingtalente, wenn sie bei einer Veranstaltung nicht auffallen und man sich im Nachhinein auch nicht an sie erinnert. Das Simultandolmetschen wird vor allem bei Messen, Konferenzen, Reden und Führungen eingesetzt. Doch wie läuft der Übersetzungsprozess eigentlich ab?

SimultanDolmetscher übersetzen immer aus einer Dolmetscherkabine heraus. Diese gehört nicht immer zur Ausstattung des Veranstaltungsorts, kann aber auch bequem mobil angemietet werden. Relevant ist diese Kabine, da diese schallisoliert ist. Dadurch wird der Redner nicht durch lästige Hintergrundgeräusche in seiner Konzentration gestört und das Publikum wird nicht von dem Gerede des Dolmetschers gestört. Außerdem ist die Kabine meist so ausgerichtet, dass der/die SimultanDolmetscher den Redner nicht nur hören, sondern auch sehen kann. Zu der weiteren Ausstattung gehören auch immer Kopfhörer, welche allerdings nur auf einem Ohr getragen werden, damit sich der/die Dolmetscher auch ebenfalls noch selbst hören und korrigieren kann. Schlussendlich wird dem Redner zunächst einmal zugehört, bis die erste Sinneinheit erfasst wurde und dann wird übersetzt. Dieser Prozess nennt sich Décalage. Dabei wird nicht wortwörtlich übersetzt, schließlich sind SimultanDolmetscher keine Wörterbücher. Stattdessen wird lediglich der Inhalt übermittelt. Allerdings wird gedolmetscht, werden der Redner schon fröhlich weiterredet, somit wird gleichzeitig zugehört, verstanden und übersetzt. Die Wissenschaft ist sich selbst noch nicht sicher wie ein solcher Prozess möglich ist, allerdings gibt es einige laufende Forschungen zu dem Thema.

Welche Arten gibt es?

Die Disziplin des Simultandolmetschenes kann man in drei Arten unterteilen: Kabinendolmetschen, Flüsterdolmetschen und Relaisdolmetschen.

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Beim Kabinendolmetschen arbeiten meist Zweierteams von einer Dolmetscherkabine aus zusammen. In Teams wird gearbeitet, da das Simultandolmetschen eine enorme Konzentration verlangt und diese somit auch irgendwann nachlässt. Damit die Qualität der Übersetzung allerdings gleich hoch bleibt, wechseln sich die Dolmetscher nach 30 Minuten ab. Allerdings ist dies keine richtige Pause, weil der/die ‚,pausierende‘‘ Dolmetscher dennoch aufmerksam zuhört und einige hilfreiche Dinge notiert, wie beispielsweise Zahlen oder genannte Eigennamen, was den Übersetzungsprozess für den anderen Dolmetscher dann etwas vereinfacht.

Das Flüsterdolmetschen, auch Chuchotage genannt, kann ohne und mit Hilfsmittel ausgeführt werden. Sofern es ohne Technik durchgeführt wird, steht der/die Dolmetscher unmittelbar neben der sprechenden Person und übermittelt die Information in ganz leiser Stimme. Macht man allerdings doch von technischen Hilfsmitteln, wie einem mobilen Empfänger und Kopfhörern gebrauch, sieht der ganze Prozess noch einmal etwas anders aus. Denn diese Art des Flüsterdolmetschens wird für kleinere Gruppen, Führungen und Besichtigungen benutzt. Dafür werden alle Zuhörenden mit einer Personenführungsanlage ausgestattet. Während der Redner spricht, flüstert der/die Dolmetscher in ein Mikrofon, so dass alle Beteiligten die Übersetzung perfekt verfolgen können. Allerdings muss die Gruppe dennoch überschaubar sein, denn Redner und Dolmetscher sprechen gleichzeitig, weshalb zusätzliche, laute Hintergrundgeräusche nur störend wären.

Zu guter Letzt kommen wir zum Relaisdolmetschen. In diesem Fall ist der Übersetzungsprozess in zwei Schritte geteilt, denn bei seltenen Sprachen wird die Ausgangssprache zunächst über eine Leitzentrale ins Englische übersetzt und anschließend von einzelnen Dolmetscher in die Zielsprache übersetzt. Hier kommt es ebenfalls wieder auf eine hohe Konzentration und Aufmerksamkeit an, da den Zuhörern nicht auffallen darf, dass dieser Übersetzungsprozess in zwei Schritten abläuft.

Wie teuer ist das Simultandolmetschen?

Bei einer solchen Königsdisziplin könnte man nun davon ausgehen, dass SimultanDolmetscher viel verdienen und diese Disziplin somit auch sehr kostspielig ist. Allerdings variieren die Kosten auch hier je nach Auftrag, Fachrichtung und Sprache. Auch der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) darf hier keine Preisempfehlungen nennen. Allerdings wird auf der Webseite des BDÜ auf den regelmäßig erscheinenden Honorarspiegel für Übersetzungs- und Dolmetschleistungen in der Bundesrepublik Deutschland hingewiesen, welcher für bestimmte Sprachkombinationen die durchschnittlichen Kosten aufweist. Dabei belaufen sich die Kosten für das Simultandolmetschen auf 75€ die Stunde. Dolmetschleistungen werden immer pro Stunde oder pro Tagessatz berechnet und die Preise enthalten nicht nur das Dolmetscherhonorar, sondern auch Reisekosten, Kosten für die Unterkunft und Verpflegung, so wie die Konferenztechnik.

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